Musikverein im Homeoffice

In Zeiten vom Coronavirus (Covid-19) muss man erfinderisch werden. Die aktuelle Situation und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen wirken sich derzeit auf das gesamte gesellschaftliche Leben aus. Somit ist auch das gewohnte und so geschätzte Vereinsleben momentan „auf Eis gelegt“.

Besonders schwierig wird es für solche Vereine, die eine regelmäßige Probestunde bzw. Trainingseinheit durchführen. Dadurch kommt nicht nur der wöchentliche Spaß abhanden, die deutlich größere Auswirkung ist das ausbleibende Üben/Trainieren. Im Falle des Musikverein ist hiervon das wöchentliche gemeinsame Musizieren betroffen. Also gilt es kreativ zu sein. Kurzerhand haben sich einige Vereinsmitglieder auf digitalem Wege zusammengeschlossen und die Vereinshymne des Musikverein (“Die Fischerin vom Bodensee”) zum Besten gegeben.


Hinter den Kulissen:
Wie sooft begann alles mit einer „Schnapsidee“ via Kurznachrichtendienst in der Gruppe des Musikverein. „Sollen wir nicht eine Videokonferenz statt Probe machen?“
Dieser Satz war kaum geschrieben, begann auch gleich die Begeisterung und motivierte Gruppendynamik. Die Technik war jedoch noch das Problem. Bekannte Videochats waren für ein gemeinsames Musizieren nicht ausgelegt. Okay, dachten sich zwei Mitglieder: Problem erkannt und Herausforderung angenommen.
Also wurde kurzerhand die Produktion umgestellt. Unser Schlagzeuger Stefan nahm seine Schlagzeugversion von „Die Fischerin vom Bodensee“ als Video auf und stellte dieses allen zur Verfügung. Das Metronom war also da und der Takt vorgegeben. Alle interessierten Musikanten/innen folgten nun diesem Beispiel und nahmen eine eigene Videoversion auf und hörten dazu den bereits eingespielten Schlagzeugtakt. 15 Musiker/innen schickten am Ende ihre „Fischerin-Edition“ ein. Aufgrund von Nebengeräuschen und anderen Problemen war es jedoch schwierig, einfach so alle Videos zusammenzufügen.
Also erklärten sich unser Schlagzeuger Stefan und unser Trompeter Daniel bereit, in einer Wochenendarbeit das Material aufzuarbeiten. So bearbeitete der Mann vom Schlagzeug alle Tonspuren einzeln und führte diese zusammen, während dessen erstellte der Trompeter ein Gesamtvideo von allen einzelnen Einsendungen. Am Ende wurden Ton und Bild wieder übereinander gelegt. Es sei dazu gesagt, am Ton wurde nichts neu eingemischt. Ausschließlich das vorliegende Material wurde genommen und um das Rauschen und Ähnlichem bereinigt und auf eine einheitliche Lautstärke reguliert. Das Ergebnis kann sich sehen (und vor allem hören) lassen. Der Musikverein dankt allen Musikanten für die Teilnahme und den beiden „Regisseuren“ für die investierte Arbeit in Bild und Ton. Es gibt bereits Ideen für weitere Aufnahmen, also sagen wir an dieser Stelle nicht Tschüss, sondern……to be continued.

 

30.03.2020